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Heilpflanzenretreat im peruanischen Amazonas - 2021


Jede Begegnung mit der Tiefe des peruanischen Amazonas ist eine Begegnung mit der Tiefe in uns selbst.

Es war wieder soweit. Mama Selva's Ruf ertönte wieder in meinen Ohren und ich antwortete mit dem Antritt dieser Reise. Eine Reise, die jedes Jahr im Mai und Oktober stattfindet, um die Verbindung zum peruanischen Amazonas zu erhalten, zu stärken und jedes Mal freiwillig zu erneuern. Es ist ein zartes Band der Liebe was einfach beidseitig da ist, ohne dass man sich anstrengen müsste. Heute weiss ich, dass ich schon immer hierher gehörte, in den Dschungel, denn ich bin wie wir alle die Verkörperung der puren Natur. Ein Kind von Mama Selva.

Es waren wunderbare Freunde mit auf dem Weg, und wir alle hatten tiefe Themen zu bearbeiten. Wir waren bereit uns ganz dem Königreich der Pflanzen und Tierwelt hinzugeben, und uns meinem Lehrer und auch grossen Bruder Winston Tangoa Chujandama anzuvertrauen, der uns wie immer mit seinem Curandero-Herzen empfing.


Was ist ein Curandero Herz?

Winston Tangoa Chujandama zeigt die Liebe eines Curanderos, denn alles was er macht & alles was er sagt, wenn man bei ihm ist, dient der Heilung des Menschen. Er schaut dich an und fühlt genau wo du steckst. Es ist so heilsam zu erleben, dass man jemandem nichts vormachen kann, und keine negative Energie eine Chance hat, es sei denn man entscheidet sich dafür im Negativen stecken zu bleiben. Winston weiß, dass alles eine Wahl ist. Seine Geduld ist die Geduld eines alten, weisen Baumes, der sich bewusst ist, dass die Zeit reif sein muss, und das Bewusstsein mit reifen muss, damit volle Heilung passieren kann. Sein Herz gehört seiner Familie, den Pflanzen und seiner Arbeit, und er teilt seine Liebe mit seinen Patienten, so wie sie es individuell brauchen. Das ist die Liebe des Heilers: Er sorgt dafür, dass man wieder stark wird und an die Liebe in sich selbst glaubt, weil man sie fühlt. Danach lässt er dich wieder fliegen, mit gestärkten Flügeln und gestärktem Herzen.


"Grosser Bruder Mapacho, reinige uns von den schweren, belastenden Energien, damit wir in die Bereiche vordringen können, die unsere Aufmerksamkeit brauchen um dadurch heilen zu können."

Jede Pflanze wird in den Tiefen des Dschungels für ihre Heilkraft geehrt. In Südamerika ist das etwas ganz Normales, denn - und da wiederhole ich mich in fast jedem Peru Bericht :) - für die Schamanen und Heiler hat jede Pflanze eine Seele, mit der wir in reale, tiefe Kommunikation treten können, um sie zu bitten uns bei unserer Transformation zu helfen. Pflanzen haben die Fähigkeit unseren Körper wieder in den Ursprungszustand zurückzubringen, in welchem wir fähig sind unsere Selbstheilungskräfte ganz natürlich wirken zu lassen. Die Pflanzen bringen uns in unseren Ursprungszustand, indem sie die Bedürfnisse unseres Energiekörpers verstehen, unsere Blockaden durchbrechen, die sich in unserem Körper gebildet haben, und unserem Energiekörper dadurch die Chance geben sich zu erneuern, was positive Veränderungen auf allen Ebenen mit sich bringt. Vor allem aber schaffen es die Pflanzen, uns in unseren gesunden Ursprungszustand zu bringen, wenn wir uns ihnen mit ganz viel Geduld und Demut annähern, und sie bewusst in uns wirken lassen.

Mapacho ist der peruanische Tabak und grosser Bruder der Pflanzenwelt.

Bei unserer Heilpflanzenkur ist er meist der Vorreiter der darauffolgenden 8 tägigen Diät mit den Meisterpflanzen. Es gibt auch die Möglichkeit mit dieser starken Pflanze eine Heilpflanzenkur zu machen, wenn Meisterschamane Winston Tangoa Chujandama dies für sinnvoll erachtet.


In einer sogenannten "purga" (Reinigung) wird der Tabak als konzentriertes Getränk eingenommen, und wir nehmen anschliessend mehrere Gläser Wasser zu uns, die dazu führen, dass wir uns übergeben können, was die negativen Energien heraus befördert.


Durch diese tiefe Reinigung ist unser Körper bestens vorbereitet, um die Schwester-Meisterpflanzen einzunehmen, die weitere positive Veränderungen in unserem ganzen Körpersystem bewirken.


Mein Tambo ist mein bester Freund, Therapeut, meine Zuflucht, mein zuhause

Für 10 Tage wohnen wir in unserem Tambo, und während es oberflächlich ein kleines Holzhüttchen mit Palmendach ist, mit nichts mehr als einem Bett und einer Hängematte, ist dieser Ort jedes Mal ein ganzes Universum. Mein Tambo geht mit mir durch all meine Themen und bietet mir den Raum mich komplett hinzugeben. Wieviele Menschen an diesem Ort schon in ihre Transformation gekommen sind, ist sicher unzählbar. Jeden Tag bekommt man sein Essen an diesen Ort gebracht, damit man in Stille seine salzfreie Nahrung zu sich nehmen kann.


In der Magie des Dschungels eingewebt können wir jeden Tag am Fluss baden, was auch sehr viele heilende Vibrationen mit sich bringt. Wir waschen uns mit Naturseife, lassen alle chemischen Stoffe weg, und reinigen uns nur mit purem, frischem Flusswasser, was uns in jeder Sekunde einfach nur vibrierende Vitalität entgegenbringt. In Momenten, die vielleicht mental oder emotional sehr schwer sind - und davon kann es schon einige geben, je nachdem welche Themen wir mitbringen - ist es wunderbar seinen Kopf, und auch ganzen Körper, von dem lebendig, sprudelnden Wasser freispülen zu lassen.



Bei Tag und bei Nacht sind wir von dem faszinierendsten Orchester begleitet, was die Welt zu bieten hat. Die schönsten Dschungelklänge aus einem Gemisch von Vögeln, Insekten, Affen, Hühnern, einige (mir) noch unbekannte Tiere, dem Wind, der mit den Blättern spielt, der rauschende Fluss, und manchmal der Amazonas-Regen. Und an ausgewählten Tagen finden wir uns gemeinsam in der Maloka wieder, dem Zeremoniehaus unseres Curanderos, um mit der Meisterpflanze des Dschungels in Gemeinschaft eine heilsame Zeremonie zu erleben. Ein besonderes Erlebnis ist es auch dann, nach der Zeremonie, zusammen in der Maloka zu bleiben um die Nacht dort zu verbringen.


höre hier die schönen Dschungelklänge :)


Nach den 10 Tagen Rückzug hatte jeder Teilnehmer eine sehr individuelle Heilreise hinter sich, die begleitet war von den Bewohnern des Dschungels, tiefen Emotionen, wahren Durchbrüchen auf den verschiedensten Ebenen, Erinnerungen, die wichtig waren, um sich selbst besser zu verstehen, Erinnerungen, die gehen konnten, um leichter voranzuschreiten, Ängste die angeschaut werden konnten, ohne sie zu unterdrücken, Traumen, die lange Zeit versteckt waren, und nun an die Oberfläche kommen konnten, um sanft zu transformieren, und begleitet von einem Curandero Herzen, was jeden Tag für uns da war, mit seiner ganzen Familie.


Den ersten Moment, an dem wir wieder Salz zu uns nehmen konnten haben wir natürlich festgehalten. Für uns alle beginnt nun ein neues Leben, im Einklang mit Mama Selva.


Danke an die Meisterpflanzen, an Mama Selva, Curandero Winston Tangoa Chujandama und Familie Situlli, und uns 5 Kolibris, die wir diese Reise angetreten sind.



 


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